Leermedienabgabe – Darüber kann ich mich nur aufregen

Was die ZPÜ, vertreten durch die allseits geliebte GEMA, da wieder anstellt, ist ein Beispiel dafür wie dem Konsumenten das Geld aus der Tasche gezogen wird. Getreu dem Motto wer viel Geld hat, will noch viel mehr Geld, schaufelt die GEMA mit ihren überzogenen Neuerungen gewaltige Summen in die prallgefüllten Taschen der Rechteverwerter.
Die ZPÜ reformiert ihre Leermedienabgabe und das stößt mir sehr sauer auf. Die Leermedienabgabe wurde bereits 1965 in Deutschland eingeführt, genauso wie eine Abgabe auf Kopier- und Aufnahmegeräte. Mit der Leermedienabgabe erkaufen wir uns z.B. unser Recht auf Privatkopie, denn leider erlange ich durch den Kauf einer CD nur das Recht auf Benutzung. In dieser Wiki kann sich jeder weiter darüber informieren. Für mich gehört die Leermedienabgabe abgeschafft. Die momentanen Abgaben sind hier zu finden.
Auf folgende Geräte werden Leerabgaben erhoben:

  •  PCs und zum Einbau bestimme Brenner
  • Externe CD-, DVD- und Blueray-Brenner
  • Mobiltelefone
  • Video-Rekorder, DVD-Rekorder
  •  Set-Top-Boxen mit Aufzeichnungsfunktion
  •  TV-Geräte mit Aufzeichnungsfunktion
  •  Kassetten-Rekorder; MiniDisc-Rekorder; CD-Rekorder
  • MP3-Player
  • CD-, DVD- und BlueRay-Rohlinge
  • USB-Sticks- und Speicherkarten
  •  Audio-Leerkassetten, DAT-Kassetten, Minidisks, Audio-CD-R, Audio-CD-RW
  • Multimedia-Festplatten, Netzwerkfestplatten und Externe Festplatten
  •  Smartphones
Die abgaben gehen von 17 Cent für DVD-Rohlinge, über DVD-Recorder mit 9,21€ bis hoch zu 615 Euro für Hochleistungskopierer.


Für USB-Sticks und Speicherkarten sieht die ZPÜ anstelle von 10 Cent nun folgende Gebühren ab dem 01.07.2012 für angemessen:

1. USB-Sticks mit einer Speicherkapazität 4 GB* € 0,91
2. USB-Sticks mit einer Speicherkapazität > 4 GB* € 1,56
3. Speicherkarten mit einer Speicherkapazität 4 GB* € 0,91
4. Speicherkarten mit einer Speicherkapazität > 4 GB* € 1,95



Wenn plötzlich der Becker meines Vertrauens 20 mal mehr für seine Brötchen verlangt, würde ich dort bestimmt nicht mehr einkaufen. Wenn ich mir eine CD kaufe, möchte ich diese auch zu Hause uneingeschränkt nutzen können und das ohne dafür noch draufzuzahlen. Daher finde ich diese Forderungen auch gewaltig überzogen. Wenn ich mir vorstelle, dass demnächst 10 bis 25% des Preises für einen USB-Stick an die GEMA gehen, krieg ich einen Hals.
Noch unverständlicher finde ich die Problematik bei Speicherkarten. Die Mehrheit der Speicherkarten steckt in Digitalkamers, Audiorecordern oder Embeddedsystemen und wir nie mit entsprechenden Daten gefüttert.

Diese Art der Pauschalabgabe finde ich eine Frechheit. Hier zahle ich Geld ohne einen wirklichen Nutzen zu erlangen, nur weil mir pauschal unterstellt wird, dass ich eine Privatkopie anfertige oder eine Aufnahme erstelle. Das Recht auf Privatkopie müsste normalerweise dem Anwender unentgeltlich, bei Erwerb, mit eingeräumt werden. Mir wird dadurch der legale Erwerb von Musik und anderen Medien immer weiter vermiest und ich bekomme eine Riesenwut auf die Verwertungsindustrie. Langsam wird es wirklich Zeit das sich etwas ändert. Aber die Industrie hat ja leider die Zeichen der Zeit nicht erkannt und ihre Vertriebsmodelle nicht an die heutige Zeit angepasst.

Ich bin gespannt was sie die GEMA, GEZ und Co. als nächstes einfallen lassen.

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2 Gedanken zu „Leermedienabgabe – Darüber kann ich mich nur aufregen“

  1. Moin, dass gilt meines Wissens nur, wenn auf den Speichermedien urheberrechtsgeschützte Aufnahmen gespeichert werden sollen.
    Andernfalls kann man sich die GEMA Gebühren bei der GEMA auf Antrag zurückerstatten lassen.

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  2. Rechte gehören geschützt und Künstler und Urheber sollen natürlich auch für ihre Werke bezahlt werden, aber die Herangehensweise der GEMA und ihre Methoden entziehen sich meinem Rechtsempfinden.

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