Seit nunmehr etwas mehr als vier Jahren besitze ich den Prusa MINI+* und habe bisher darüber kein Wort verloren. Ich denke nun ist die Zeit gekommen endlich mal etwas über meinen MINI+ und mein Setup zu verlieren. Eventuell liefere ich hier eine Anregung für Andere.
1. Der Prusa MINI+
Bisher war der MINI+ immer ein treuer Begleiter und hat immer zuverlässig gedruckt. Sicherlich gab es auch mal kleinere Probleme, aber die sind beim 3D Druck normal. Ich habe ihn damals als Semi-assembled gekauft, um mir dein Einstieg in den 3D Druck etwas leichter zu machen. Der MINI ist ein wunderbarer 3D Drucker für Einsteiger, der zwar mittlerweile etwas überholt ist, trotzdem immer noch zu den guten Geräten zählt. Beim MINI muss noch der Abstand zwischen Druckblech und Düse selbst eingestellt werden. Nach den vier Jahren, geht mir das aber leicht von der Hand. Moderne Drucker nehmen einem diese Arbeit ab, aber man lernt dadurch auch weniger. Somit fehlt manchem Neuling hier das Bewusstsein für das perfekte erste Layer, denn er muss sich damit kaum beschäftigen.
Für mich ist der MINI immer noch ein sehr guter Drucker für Einstiger, die auch etwas lernen möchten. Der A1 mini von Bambulab macht es hier den Anfängern etwas einfacher, kann aber z.B. kein ABS Drucken. Somit würde ich trotzdem noch zum MINI greifen.
Der größte Nachteil des MINI ist auch sein Vorteil. Ich wollte einen kleinen 3D Drucker, und das erfüllt der MINI sehr gut. Für mich war er damals das perfekte Gerät und ich würde auch generell wieder zu ihm greifen. Jedoch kam es in den letzten Jahren immer wieder vor, das ich größere Modelle drucken wollte, als wie der MINI es kann. Somit musste ich dann Modelle teilen oder es eben lassen. Aufgrund dieser Einschränkung, werde ich wohl innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre zu einem größeren Drucker wechseln und den MINI meinen Kindern vermachen. Aktuell schiele ich auf den Prusa CORE One, aber der Snapmaker U1 hat auch seine Aufmerksamkeit auf mich gezogen. Zu dem Thema werde ich demnächst noch einen Artikel verfassen.
Ich verwende den MINI aktuell für PLA, PETG und TPU. Alle drei druckt er ohne Probleme. Aufgrund des fehlenden Gehäuses, plane ich aktuell keinen Druck mit ABS.
Was noch für Prusa und den MINI spricht, ist der lange Support. Den MINI gibt es weiterhin zu kaufen und es werden auch neue Firmware Versionen mit neuen Features wie Input Shaper, Pressure Advance und Prusa Connect, veröffentlicht.

2. Meine gedruckten Mods
Natürlich habe ich meinen MINI mit ein paar gedruckten Mods aufgewertet. die verwendeten Mods sind folgende:
- Prusa Mini Thumb Tabs
- Prusa Mini(+) Z-axis dust cover
- Prusa Mini Handle
- Prusa Mini LED Strip Mount
- Prusa MINI Z-Axis Support Brace
- Raspberry Pi Z-Box | Integrated 4B Case for Prusa MINI
- Prusa mini Z axis lead screw aligner
- Logitech C270 Webcam holder and arm for Original Prusa Mini
Die Thumb Tabs sind nicht wirklich nötig, aber sie helfen beim Abheben des Druckblechs und sie sehen cool aus. Ich würde sie immer wieder drucken.
Die Dust Cover für die Schrittmotoren, passen auf die Z- und X-Achse, so wie den Extruderantrieb. Sie verhindert effektiv das eventuelle Eindringen von Staub und Schmutz. Zusätzlich sehen sie auch gut aus.
Der Handgriff ist nicht wirklich nötig, denn ich trage den MINI nie herum. Also spart euch den Griff.



Der LED Mount war für mich wichtig, denn ich habe eine Webcam am Drucker, daher musste ich auch für Licht sorgen.
Der Z-Achsen Support versteift den MINI zusätzlich. Über den Sinn lässt sich streiten aber ich glaube schon das es was bringt. Wichtig ist aber die Stütze richtig anzubringen, denn ihr müsst sicherstellen, das die verschraubten Profile im 90° Winkel stehen. Nutzt dazu einen Anschlagwinkel.
Da ich OctoPrint nutze, musste auch ein Raspberry Pi untergebracht werden. Das hier verwendete Gehäuse fügt sich wunderbar in den MINI ein und sieht auch cool aus.



Um den Druck aus der Ferne im Blick zu haben, verwende ich eine Logitech C270. Der hier verwendete Haltearm, lässt sich flexibel einstellen und kann schnell rumbewegt werden.
Leider war ich auch von unangenehmen Geräuschen betroffen, die durch das bewegen der Z-Achse entstanden. Es gibt zwei Möglichkeiten um das Problem zu beheben. Eines Möglichkeit ist diese Z-Achsen-Halterung. Zusätzlich hilft es die Schrauben an der Leadscrew Z-Nut leicht zu lösen. Für mich war das jedenfalls ein nützliches Update welches bei einem nervigen Problem geholfen hat.


3. Prusa MINI+ Upgrades
Neben selbst gedruckten Mods, habe ich meinen MINI+ auch mit gekauften Upgrades ausgerüstet.
Zum einen wäre da der Bondtech IFS Extruder. Der Bondtech Extruder verfügt über gehärtete Zahnräder und lässt mich so auch abrasive Materialien drucken, welche den original Extruder zu sehr verschlissen hätten. Selbst Glow-In-The-Dark Filament gehört bereits dazu. Ebenso kann der Anpressdruck auf das Filament per Hand verändert werden. Dadurch kann ich zügig die Spannung ändern, was gerade beim Wechsel zu TPU hilft. Generell hat der Bondtech Extruder zu einem schöneren Druckbild verholfen, was gerade bei PETG und TPU bemerkbar wird. Generell kann ich den Extruder nur empfehlen.


Da sich bei mir flüssiges Filament neben der PTFE Tube in der Heatbreak vorbeigedrückt hatte, wurde die Heatbreak von mir ebenfalls getauscht. Ich habe mich dabei für die Heatbreak von Brozzl entschieden. Zur Bearbeitung der PTFE Tube habe das PTFE Tuber Chamfer Tool verwendet und das PTFE-tube 60° chamfer tool.
Bei der Nozzle setzt ich ebenfalls auf Brozzl und die nutze die Plated Copper Varianten in 0.4 und 0.6mm. Die Düsen haben mich bisher nicht im Stich gelassen und lassen sich mit einer Messingbürste leicht reinigen.
4. Mein gesamtes Setup
Hier seht ihr nun mein gesamtes Setup, jedoch ohne meine Filament Aufbewahrung. Der MINI steht nicht direkt auf einem Tisch, sondern auf einer Steinplatte und die Steinplatte auf Antivibrationsmatten. Der Tisch ist nicht sehr stabil und hat daher stärker gewackelt und hat auch zu einem relativ lauten Druck geführt. Dank der Steinplatte druckt es nun viel leiser und es wackelt auch nix mehr. Dieses führt auch zu einem saubereren Druckbild.
Meine Tools habe ich, dank der SKADIS Wandaufbewahrung, alle in Griffreichweite. Zu den Dingen die man einfach braucht, gehören:
- Isopropanol zum Reinigen des Druckblechs
- Reinigungstuch
- Wattepads
- Pinzette
- Cutter
- Kunststoffspachtel
- Entgrater
- Nähmaschinenöl
- Weiche Messingbürste, um die Nozzle zu reinigen
- Innensechskantschlüssel (passend zum Drucker)
- Maulschlüssel (passend zum Drucker)
Zur Steuerung verwende ich OctoPrint und deshalb zur lokalen Steuerung ein altes iPad neben dem Drucker. Hier kann ich direkt die verschiedenen Modelle auswählen und den Druck starten.



Das aktuell verwendete Filament, habe ich in einer Müsli-Box gelagert. Im unteren Bereich ist ein Behälter mit Trockenperlen, auf dem der Spulenhalter steht. Um Filament zu trocknen, habe ich einen Trockner von Creality. Ich war erst skeptisch, ob ein Trockner wirklich sinnvoll ist, denke aber nach einem Test anders. Ich habe eine frische Rolle Amazon TPU in den Trockner geworfen und die Rolle hat mehr als 10 Gramm Gewicht, nach 6 Stunden, verloren. Somit funktioniert es wirklich und ich bin überzeugt.



Ich hoffe ich konnte euch einen interessanten Einblick in mein Setup liefern und für ein paar Anregungen sorgen.