LAN, WLAN, DLAN oder POF – Wie bekomme ich das Netzwerk zum Receiver

Irgendwann in seinem Leben kommen wohl viele an den Punkt, wo sie sich die Frage stellen müssen, wie die die Daten in der Wohnung verteilt werden sollen. Gerade in der heutigen Zeit kommen immer mehr Geräte mit einer Netzwerkschnittstelle auf den Markt, die auch adäquat mit Daten versorgt werden wollen. In meinem Fall ist es das Fernsehen, welches mich die verschiedensten Möglichkeiten hat testen lassen.
Ich nutze das Entertain Angebot von T-Home und bin mittlerweile im Besitz von drei Mediareceivern. Gerade in den letzten Monaten hat die Menge von HD Sender stark zugenommen und somit auch die Ansprüche an mein Netzwerk. Zwar kann ich maximal 2 HD Sendungen gleichzeitig aufnehmen, wodurch ca. nur 20 Mbit belegt werden, jedoch müssen auch Streams vom Receiver aus wiedergegeben werden. Dieser Artikel ist also eher entertainlastig und soll die Möglichkeiten aufzeigen, wie man seinen Receiver mit Netzwerk versorgen kann.

Für alle Anwendungsfälle, außer mobile Clients, kann man nur zum Kupfer raten. Wenn es geht oder der Aufwand nicht zu groß ist, sollte man immer zu einer Vernünftigen LAN-Verkabelung raten. Über Kupfer lassen sich aktuell 1000 Mbit für jedermann realisieren. Damit hat man keinen Flaschenhals in der Wohnung und kann alle Anwendungen abdecken.
Ich habe selber sehr gute Erfahrungen mit dünnem Patchkabel gemacht. Dieses konnte ich unter Fußleisten verstecken und es fällt nicht so sehr auf. Bisher läuft es perfekt. Wer also Renoviert und dabei seinen Bodenbelag erneuert, sollte auch mal darüber nachdenken etwas Kabel unter dem Boden zu verlegen.

Ebenfalls relativ einfach zu verlegen solle POF sein. Mittlerweile erreichen die Adapter 200 Mbit über die Kunststofffasern. Leider habe ich damit bisher keine Erfahrung gemacht, aber es scheint gut zu funktionieren und benötigt weniger Platz als Patch- oder Verlegekabel. Der Markt bietet nun  gibt es sogar Leerrohre mit eingebetteten POF Fasern, aber wer Rohre verlegt, kann auch gleich ordentliches Kupfer verlegen. Etwas Infos gibt es bei Conrad.

WLAN eignet sich sehr gut für mobile Clients. Live Fernsehstreaming über WLAN kann ich nicht empfehlen, gerade bei größeren Entfernungen nimmt die Datenrate rapide ab. Jede Mauer ist im weg und es funktioniert
eigentlich auch nur bei Sichtverbindung gut. Für den Receiver mit Rekorderfunktion ist es nicht zu gebrauchen. Für normale Streamingclients kann es je nach Bitrate des Films ok sein, hier muss man aber selbst testen.

DLAN oder auch Powerlan genannt kann ich fast empfehlen. Ich habe damit lange Zeit einen Zweitreceiver versorgt, was auch sehr gut funktioniert hat. Für den Receiver mit Aufnahmefunktion kann ich es nicht empfehlen. Das Aufnehmen hat immer wunderbar funktioniert, jedoch war das Abspielen von HD Inhalten auf den weiteren Receivern nicht ruckelfrei möglich. Hier hatte ich einfach nicht genug Bandbreite über die Stromleitung, besonders wenn auch eine Aufnahme lief. Schaut dazu noch jemand einen Livestream, wird es noch enger, da dieser auf der Rekorderfestplatte auch mittlerweile gepuffert wird.
Ich hatte jedenfalls einige Probleme.
Ende des Jahres werden neue Homeplug Adapter erwartet die, dank MIMO, bis 1,5 Gbit liefern sollen. Es gibt bereits neue Adapter mit SISO, die aber bisher nur bei Störbehafteten Umgebungen, bessere Datenraten liefern. Was von den 1,5 Gbit wirklich über bleibt, müssen Tests zeigen. Wer Interesse hat kann sich mal dieses White Paper durchlesen. Ein entsprechender Chipsatz ist bei Broadcom im Test.
Ich habe bei mir DLAN nur noch im Einsatz um einen WLAN Accesspoint ins LAN zu integrieren, dafür funktioniert es wunderbar.

Kurz und knapp kann man eigentlich nur folgendes sagen:
Nehmt eine ordentliche Netzwerkverkabelung wo immer es geht, alles andere ist ein Kompromiss und erzeugt früher oder später Probleme.

Der Artikel ist zwar sehr Entertainlastig, gilt aber auch für weitere Anwendungsfälle. Hinzu kommt das alle Installationen unterschiedlich sind und jeder für sich entscheiden und prüfen muss, was für ihn am besten passt.

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