Vorwerk VR100 – Unsere neue Uschi

Ich hatte schon länger mit einem Staubsaugerroboter geliebäugelt, aber mich nicht so richtig entscheiden können. Zur Wahl standen Modelle von Roomba, Samsung und Neato.
Bei Roomba bin ich auf das Modell iRobot 581 oder iRobot 780 gestoßen. Der iRobot hat bisher rundherum gute Bewertungen erhalten und die Besitzer sind alle überwiegend sehr zufrieden. Testergebnisse bescheinigen den Modellen eine durchweg sehr gute Reinigungsleistung und Hinderniserkennung. Negativ ist für mich die Navigation zwischen Räumen aufgefallen. Der iRobot verwendet dazu infrarot Leuchttürme, mit denen er zwischen den Räumen navigieren kann und wieder seinen Ladestation findet. Diese Leuchttürme waren für mich das Aus. Ich hatte keine Lust sie immer in den Türrahmen stehen zu lassen und ich wollte sie auch nicht vor jeder Reinigung aufstellen. DIe DInger würde ich wohl morgens immer die die Gegend treten.
Samsung hat ebenfalls zwei sehr interessante Modelle im Angebot. Da wären der NaviBot SR-8855 und sein Nachfolger der SR-8895 Silencio. Beide Modelle erzeugen eine Karte ihrer Umgebung mittels einer eingebauten Kamera, welche die Zimmerdecke abfilmt. Mittels dieser Technik, kann der Samsung die Räume systematisch reinigen, und nicht wahllos wie die Roomba Modelle. Einige Anwender beklagen sich über Probleme bei schlechten Lichtverhältnissen. Daher vielen auch die Samsung Modelle aus der Auswahl raus.
Der amerikanische Herstelle Neato hat mit seinem XV-11 ebenfalls einen sehr interessanten Vertreter der Saugroboter auf den Markt gebracht. Für den europäischen Markt ist der XV-15 gedacht, der sich nur in der Farbe von dem XV-11 unterscheidet. Neato setzt auf einen Laserscanner, mit dem der Raum abgetastet wird. Dabei wird eine Karte der Umgebung erstellt anhand dessen der Roboter navigieren kann. Tests und die allgemeine Kundenzufriedenheit bescheinigen dem Neato ebenfalls sehr gute Noten. Leider wird der Neato nicht direkt in Deutschland vertrieben und Gewährleistungsansprüche müssen mit dem Hersteller in Amerika abgewickelt werden. Also eher nicht der Neato.
Vorwerk hat sich die Lizenzen für Deutschland an dem Neato gekauft und ihn modifiziert und weiterentwickelt. Der Vorwerk VR100 basiert auf dem XV-11 hat aber laut Vorwerk folgende Unterschiede:
(Bild: Vorwerk)

Gebläse:

  • Modifiziertes Gebläse;  Steigerung der Effektivität von 12 auf 28%
  • Saugwege im Ansaugbereich optimiert
Bürste:

  • Wendelung der Bürste um Geräusche zu minimieren
  • Filamente eingearbeitet

Seitenbürste:

  • Integrierte Seitenbürste für verbesserte Randreinigung

Akustik:

  • Durch Akustikschäume und die geänderte Bürste Geräuschpegel von 77dB auf 69dB gesenkt

Akku:

  • Li-Ion Akku anstelle NiMh
  • Die Nennkapazität von 46Wh auf 64Wh erhöht

Filter:

  • Filter optimiert für Abreinigung bei gleichbleibender Leistung.
  • Haltbarkeit erhöht
  • Höherer Abscheidegrad und besseres Rückhaltevermögen
  • Verbesserte Dichtigkeit

Gehäuse:

  • Bumper aus einem weicheren Material

Ich habe mich abschließend für den Vorwerk VR100 entschieden, der für 649€  den Besitzer wechselt.

Zu Hause angekommen wurde erst mal alles ausgepackt und der VR100 zum Laden in seine Station geparkt. Viel gibt es nicht zu tun um den VR100 aufzubauen. Es muss lediglich ein passender Standort für seine Ladestation gefunden werden und die Seitenbürste muss aufgesteckt werden. Sobald er genug geladen war für den ersten Durchlauf, habe ich ihn auch durch die Wohnung gescheucht. Es war schon spannend anzusehen, wie der Kleine sich durch die Wohnung manövriert. Er berührt auch öfters mal Gegenstände in der Wohnung, ich war aber erstaunt wie gut er sich um unseren Esszimmertisch und die Stühle manövrierte. Probleme hat er mit Glas, wie Vasen, oder spiegelnden Oberflächen, wie die verchromten Beine meines Bürostuhles. Hier erkennt der Laserscanner das Objekt nicht richtig und er manövriert über die Bumper. Dabei schiebt er dann auch mal eine Vase ein paar Zentimeter vom Platz weg. Sehr leichtes Schuhwerk landet dann auch mal in einer anderen Ecke des Raumes.

Im Schlafzimmer angekommen, ist ihm die Puste ausgegangen und er hat seine Ladestation angesteuert. Diese hat der dann auch sofort und zielsicher gefunden. Dabei musste er durch den Flur und sich für eine der zwei Türen des Wohnzimmers entscheiden. Er hat dabei den kürzesten Weg zurückgelegt. Nach erfolgter Ladung, hat der VR100 die Reinigung wieder an der alten Position weitergeführt. Hierbei zeigt sich wie gut der VR100 navigieren kann.
Bei seinem Weg durch die Wohnung hat er an Stellen gesaugt, die ich vorher nie erreicht hatte. Dem entsprechend war sein Staubbehälter gefüllt. Ich bin gespannt wie voll der Behälter nach seiner zweiten Reinigung ist.

Probleme hatte er mit langfloorigem Teppich, den er nicht befahren konnte oder er weggeschoben hatte. Das ist aber ein allgemeines Problem von Saugrobotern.
Über ein mitgeliefertes Magnetband, kann man Sperrzonen einrichten, die der VR100 nicht befahren soll. Es werden ca. 5 Meter mitgeliefert, die erst mal reichen sollten.
Ansonsten war ich nach dem ersten Durchlauf sehr zufrieden. Die Navigation innerhalb der Wohnung klappte wunderbar und er hat seine Ladestation auch wieder einwandfrei gefunden. Ich kann ihn leider nicht mit anderen Robotern vergleichen, ich habe aber nicht das Gefühl mich falsch entschieden zu haben.

Die Zubehörpreise sind auch moderat. Ein Filter kostet 15€ und sollte mindestens ein halbes Jahr halten.  Die Rundbürste kann für 15€ nachbestellt werden und die Seitenbürste für 5€. Damit halten sich die Folgekosten in Grenzen, denn eine Bürste sollte so schnell nicht zu ersetzen sein.

Die Zeit wird zeigen wie gut der Vorwerk wirklich ist.

2 Gedanken zu „Vorwerk VR100 – Unsere neue Uschi“

  1. Ich habe auch den VR100 und den Roomba 780 ( leider ) der VR100 ist viel besser da er auch weniger als die hälfte der Zeit braucht um die Wohnung sauber zu machen. Hätte lieber zwei VR100 wal sehen wie ich den Roomba los werde und dann noch einen VR100 kaufe für das zweite Stockwerk.

    Gruß M.

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  2. Ich bin auch ein Umsteiger vom Roomba (581) auf den Vorwerk.
    Vorteile des VR100 sind auch die weniger aufwändigen Reinigungsarbeiten am Sauger. Beim Roomba musste ich zumindest beim Roboter im OG, wo sich meine langhaarigen Familienmitglieder die Haare bürsten, die komplette Bürsteneinheit zerlegen und reinigen. Die Haare wickelten sich um die Bürsten. Bei dem Roomba im EG war das nicht ganz so schlimm. Dieses ist aber beim VR100 viel besser. Er wickelt die Haare nicht so auf und wenn doch, schneide ich sie längs auf der Bürste einmal durch und beim nächsten Saugen saugen sie in den Staubbehälter befördert. Es gibt noch viele andere Vorteile. Er saugt mehrere Zimmer ohne diese Leuchttürme von iRobot. Wenn der Akku leer und die Wohnung noch nicht komplett gesaugt ist, fängt er nach dem Aufladen nicht wieder vom Anfang an, sondern dort, wo er aufgehört hat. Und…und… und

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